Protagonist:innen

  • Alexis-Bläuling

    Glaucopsyche alexis

    Einst kam dieser Schmetterling an warmen Orten im ganzen Mittelland vor. Heute ist er ausserhalb der Alpen fast ausgestorben. Wo seine Lebensräume nicht gleich vollständig dem Wohnungsbau zum Opfer gefallen sind, haben ihm unsere effizienten Mähmaschinen und unsere Vorliebe für „aufgeräumte“ Landschaften den Garaus gemacht. Die Raupen des Alexis-Bläulings entwickeln sich im Sommer an Kronwicke und anderen Schmetterlingsblütlern.

  • Blauflüglige Ödlandschrecke

    Oedipoda caerulescens

    Auf dem alten Badischen Rangierbahnhof leben Tausende von Ödlandschrecken. Aber wer sie sehen will, muss genau hinschauen: Ödlandschrecken sind Meister der Tarnung, die ihre Farbe mit jeder Häutung aufs Neue an ihren Untergrund anpassen. Zwischen Kies und Schotter verschwinden sie optisch fast vollkommen. Nur, wenn sie vor Schreck auffliegen, stechen ihre tiefblauen Hinterflügel ins Auge.

  • Weiden-Sandbiene

    Andrena vaga

    Von den neun Sandbienenarten, die ihren Nachwuchs ausschliesslich mit Weidenpollen versorgen, ist sie die letzte, die immer noch einigermassen häufig ist. Aber auch sie ist stark zurückgegangen. Ihre charakter-istischen Kolonien mit Zehntausenden Weibchen, die dicht an dicht tiefe Gänge in die Erde graben, sind nur noch an wenigen Orten zu finden.

  • Spargel-Sandbiene

    Andrena chrysopus

    Die kleine Wildbiene, die ihren Pollen nur an wildem oder ungeerntetem Spargel sammelt, wurde 2022 im Rahmen dieses Films zum ersten Mal in der Nordschweiz festgestellt. Sie zeigt, dass immer noch Jahr für Jahr neue Arten über den alten Bahnhof in die Schweiz einwandern.

  • Grüne Strandschrecke

    Aiolopus thalassinus

    Eine der wenigen Tierarten, die sowohl von der Klimaerwärmung als auch von Klimaschutzmassnahmen profitieren. Die Grüne Strandschrecke braucht heisse, aber gleichzeitig feuchte Lebensräume, die mit der Zerstörung der Flussauen vielerorts verschwunden sind. Auch die Grüne Strandschrecke war nördlich der Alpen fast ausgestorben, bis sie einen ziemlich unwahrscheinlichen Ersatzlebensraum fand: Solardächer. Ihre starken Flügel und ihre exzellenten Augen, die ihr früher beim Besiedeln neuer Kiesbänke halfen, lotsen die Strandschrecke nun von Dach zu Dach.


Menschliche Protagonist:innen

  • Thomas Grossenbacher

    Präsident, Pro Natura Basel

    «Wir haben so viele verschiedene Momente und Situationen, in denen man sagt: ‚Jetzt muss man hier etwas verbauen.‘ Und der Schutz der Natur wird dann wieder beiseitegestellt. Da dürfen wir nicht mehr zurückweichen.»

  • Martin Haller

    VR-Präsident, Gateway Basel Nord AG

    «Das Gateway Basel Nord ist von der Schweiz und für die Schweiz. Es ist wie ein Hauptbahnhof für Container für die Schweiz, denn es verbindet schlussendlich das Langstreckennetz mit dem regionalen Verkehrsnetz.»

  • Markus Wild

    Professor für Tierethik, Universität Basel

    «Es wirkt ja oft wie David gegen Goliath, aber mit einer etwas absurden Konnotation. Man denkt: Wie kann so etwas Kleines so wichtig sein, dass es so etwas Grosses aufhält? Aber ich glaube, das ist ein falsches Denken.»

  • Jon Pult

    Präsident, Verein Alpen-Initiative

    «Für uns als Alpeninitiative ist es klar und auch wichtig, dass die Verlagerung des Gütertransports weg von der Strasse hin zur Schiene vorangetrieben wird. Und zwar nicht nur im Transit, sondern auch im Binnenverkehr, weil dies auch einen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leistet.»

  • Lena Gubler

    Co-Geschäftsleiterin, Fachgruppe ökologische Infrastruktur

    «Es bräuchte, wenn man einen neuen Standort schafft, erst einmal vierzig Jahre Pflege. Und nach vierzig Jahren dürfte man dann den alten Standort eliminieren.»

  • Désirée Baer

    CEO, SBB Cargo

    «Die SBB Cargo und unsere Partner sind sehr zuversichtlich, dass das gebaut werden kann. Schlussendlich will das die Politik, die Wirtschaft will es, wir brauchen es.»